Konfliktlotsen

Wir hören zu.
Für ein kostenloses, persönliches Beratungsgespräch erreichen Sie unseren Konfliktlotsenservice unter der Nummer 0151 / 59 44 08 92 oder per Email: konfliktlotse-bonn@web.de

Wer wir sind?

Eine Gruppe von Vereinsmitgliedern, die ehrenamtlich und kostenlos das Ziel verfolgen, Menschen in einer akuten Krisensituation eine erste Orientierung und Hilfestellung zu bieten. Wir sind ausgebildete und erfahrene Mediator*innen, die sich mit der Klärung von Streitigkeiten auskennen. Konflikte, Krisen, Probleme können so übermächtig werden, dass Betroffene oft meinen, es gäbe kein Entrinnen. Lähmende Hilflosigkeit lässt keine Orientierung zu.

Wir bieten für diese Situation die Möglichkeit, telefonisch oder per Mail raschen, fachkundigen Rat zu suchen. In einem kostenlosen Erstgespräch können Hilfesuchende ihre Notsituation schildern. Konfliktlotsen helfen zunächst dabei, die häufig durcheinander geratenen Gedanken zu ordnen und den zentralen Kern der Krisensituation zu finden. Ist dieses Ziel erreicht, werden Konfliktlotsen den weiteren Weg zur Bewältigung aufzeigen und dem Anrufer/Mailsender eine Ansprechperson empfehlen, die professionelle Hilfe leisten kann.

Dabei kann sich jede Gesprächspartner*in darauf verlassen, dass wir absolut vertraulich arbeiten.

Wie helfen wir?

Zu Beginn des Gesprächs geht es um aufmerksames und akzeptierendes Zuhören; der Konfliktlotsende will verstehen, Betroffene spüren das Interesse und können sich gut auf das Gespräch einlassen.
Im Verlaufe des Gesprächs untersuchen Konfliktlotsen und Betroffene gemeinsam, wie die Erlebnisse einzuordnen sind, welche Bedürfnisse nicht erfüllt sind, was sich und wenn ja in welche Richtung verändern soll.
Ziel des Gesprächs ist es, eine erste Handlungsoption zu entwickeln: Was könnte der erste Schritt aus der schwierigen Situation sein? Welche Vorschläge können Betroffene ihrem Gegenüber machen? Gibt es Expert*innen, die eingeschaltet werden können?

Im nächsten Schritt zeigen wir auf, wie der weitere Weg zur Konfliktbewältigung aussehen könnte und empfehlen auf Wunsch eine konkrete Ansprechperson, z. B. eine MediatorIn oder eine alternative Hilfe- oder Beratungsstelle, die entsprechende professionelle Unterstützung geben kann. Oft gelangen Betroffene im Gespräch selbst zu verschiedenen Handlungsmöglichkeiten. Unsere Einschätzung der Krisensituation ist ein Angebot, denn unsere GesprächspartnerIinnen entscheiden, welche Gedanken und Anregungen für sie passend sind und welchen Weg zur Lösung sie gehen möchten.

In welchen Situationen haben wir helfen können?

Krankheit

Mein Bruder und ich betreuen unsere Mutter gemeinsam. Bei ihr klappt das alles nicht mehr so: alleine kann sie sich nicht mehr versorgen aufgrund der Demenz. Und sie ist so unglücklich und hilflos. Jetzt kommt da noch diese schlimme Diagnose dazu, bei der sofort operiert werden muss. Und da sagt mein Bruder: „Lass sie doch in Ruhe, wir sollten der Operation nicht zustimmen!“ Ich bin fassungslos: Man kann doch nicht einfach „nichts tun“!

Arbeit

Jetzt bin ich schon so lange in dem Unternehmen und habe mich immer wohl gefühlt. Aber seitdem die junge Kollegin, die letztens neu eingestellt worden ist, bei mir im Büro sitzt, ist alles anders geworden. Ich kann gar nicht richtig sagen, was es eigentlich ist. Es sind so Kleinigkeiten. Aber da kommt eins zum anderen. Die bringt hier alles durcheinander. Und wenn ich sie darauf anspreche, wird sie frech. Das muss ich mir doch nicht bieten lassen! Ich war auch schon bei der Vorgesetzten, aber seitdem ist alles noch schlimmer geworden. Ich bin völlig ratlos!

Nachbarschaft

Das mit den Nachbarn von gegenüber ist so ein Ding. Ich weiß gar nicht mehr, wie das angefangen hat. Früher haben wir uns gut verstanden. Unsere Gärten grenzen aneinander und unsere Kinder haben mit den Nachbarskindern gespielt, da waren immer alle Türen offen. Seit ein paar Wochen ist da immer alles zu. Ich versteh das nicht. Wir haben denen nichts getan! Wir haben auch schon versucht, sie darauf anzusprechen. Aber die sind total aggressiv geworden, haben rumgebrüllt, „wir sollten uns um unsere eigenen Dinge kümmern“ und so. Die Kinder sind auch schon ganz traurig und verstehen nicht, was los ist.

Familie

Unsere Tochter hat einen Mann kennengelernt, mit dem ich nicht gut zurechtkomme. Seit sie mit ihm zusammen ist, kommt sie uns seltener besuchen, ruft nicht mehr an und ist viel verschlossener, wenn wir uns sehen. Ich habe Angst, dass sie uns entgleitet. Ich habe es angesprochen, aber sie sagt, dass das alles nicht stimmt. Jetzt weiß ich nicht, was ich noch machen soll. Sie will mich einfach nicht mehr an sich heranlassen.

Partnerschaft

Meine Beziehung ist nicht mehr die alte. Ich fühle mich einsam und überfordert. Wenn ich meinen Partner anspreche, reagiert er nicht. Für ihn ist alles in Ordnung. Uns fehlt doch nichts. Er scheint es nicht ernst zu nehmen, was ich sage, und verändert nichts. Ich werde immer unglücklicher. Jetzt bin ich unsicher, ob ich das überhaupt hinbekomme. Ich möchte aber auch eigentlich nicht gleich eine Paartherapie machen.

Schule

Die Eltern der Klasse 6b sind mit dem Englischunterricht nicht zufrieden. Beim letzten Elternabend ging es hoch her. Als Elternsprecher musste ich deutliche Worte finden, damit wir mit unseren Beobachtungen und Bitten gehört werden. Die Englischlehrerin wirkte überrascht und fühlte sich massiv angegriffen, obwohl wir Eltern unsere Themen schon vorher mehrfach angesprochen hatten. Nun fühlt sich unsere Tochter doppelt ausgegrenzt; von der Lehrerin besonders beobachtet, während sich Mitschüler zurückziehen. Die Leistungen im Englischunterricht haben sich drastisch verschlechtert.

Was machen wir in der Arbeitsgruppe?

Im Rahmen des Vereins Mediation fördern e. V. gibt es die Arbeitsgruppe „Konfliktlotsen“. Hier begleiten wir die Arbeit der Konfliktlotsenden und entwickeln diese weiter. Wir arbeiten kontinuierlich an der Qualität unseres Angebots (z. B. Leitfäden zur Konfliktanalyse, Evaluationsbögen, Schulungsangebote). Ein wichtiger Baustein der Qualitätssicherung ist der kollegiale Austausch in regelmäßigen Treffen. Anonymisiert können sowohl konkrete Fragestellungen supervidiert als auch allgemeine Fragen zum Handwerkszeug der Lotsentätigkeit vertieft werden. Hierzu gehört ein guter Überblick über die unterschiedlichen Konfliktlösungsmethoden und verschiedene Analysemodelle. Darüber hinaus nehmen wir teil an Fortbildungen des Vereins Mediation fördern e. V. In Zusammenarbeit mit anderen Arbeitsgruppen im Verein blicken wir gerne über den eigenen Tellerrand und suchen den Erfahrungsaustausch.

Wenn Sie mehr erfahren möchten, sind Sie herzlich eingeladen, mit uns in Kontakt zu treten.

Mitglieder der AG Konfliktlotsen (alphabetisch)